Wir sind leibliche Eltern Adoptierter, kurz LEA. 

 

Sie haben Ihr Kind zur Adoption freigegeben oder stehen vor der Entscheidung, Ihr Kind zur Adoption freizugeben? Sie möchten sich mit anderen, die diesen Weg gegangen sind, austauschen? Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf.

 

Sie wohnen nicht in der Nähe von München? Gerne unterstützen wir Sie bei der Gründung einer eigenen Selbsthilfegruppe in Ihrer Stadt oder Region.

 

 

Unsere Selbsthilfegruppe entstand 1998 unter dem Dach des Selbsthilfezentrums München.

2018 Jahr feiern wir unser 20jähriges Bestehen. Das ist einmalig in Deutschland!

 

Wir treffen uns regelmäßig nach Absprache ein Mal im Monat.

 

Einige von uns sind seit der Gründung dabei, andere nach und nach dazugekommen, manche haben nur eine Zeitlang unsere Gruppe begleitet. Derzeit sind wir eine kleine Gruppe von fünf Frauen.

 

Bis jetzt haben nur Frauen den Weg zu unserer Gruppe gefunden; das kann sich gerne ändern. Auch betroffene Väter sind herzlich willkommen!

 

Wer wir sind

  • Die Freigabe meines mittlerweile erwachsenen Kindes liegt schon Jahrzehnte zurück.
  • Es ist noch nicht lange her, dass ich mich von meinem Kind getrennt habe.
  • Ich bin schwanger und ich setze mich mit der Frage auseinander, ob ich mein Kind zur Adoption freigeben soll. 

  • Es war mein eigener Entschluss, mein Kind anderen Eltern anzuvertrauen.
  • Ich wurde zu der Entscheidung, mein Kinder herzugeben, gedrängt oder gar gezwungen.
  • Ich hatte Einfluss darauf, in welche Familie mein Kind kommt.
  • Das Jugendamt oder andere Personen haben die Adoptivfamilie ausgewählt.

 

  • Ich hatte von Anfang an Kontakt zur Adoptivfamilie.
  • Ich habe erst nach Jahren oder Jahrzehnten Kontakt zur Adoptivfamilie herstellen können.
  • Ich habe mein Kind nie kennen gelernt.

 

  • Ich hadere mit meinem Entschluss, mein Kind zur Adoption gegeben zu haben. 
  • Ich habe meine Entscheidung gut in mein Leben integriert.

 

  • Ich habe gar keinen Kontakt zu meiner Tochter/meinem Sohn.
  • Ich habe eine komplizierte Beziehung mit meiner leiblichen Tochter/meinem leiblichen Sohn.
  • Ich habe einen guten Kontakt zu meinem Kind. 

 

  • Ich habe niemandem erzählt, dass ich ein Kind habe, das nicht bei mir aufgewachsen ist.
  • Nur einige ausgewählten Personen in meiner Umgebung wissen davon.
  • Meinem jetzigen Partner, meinen Kindern habe ich die Adoption bis jetzt verschwiegen.

 

  • Ich würde es gerne jemandem erzählen, aber weiß nicht wie oder habe das Gefühl, bis jetzt die richtigen Augenblicke verpasst zu haben. 
  • Ich kann nur mit wenigen Leuten über diesen wichtigen Teil meines Lebens sprechen.
  • Ich kann mit niemandem darüber reden.

 

 

  • Ich suche Menschen, die mich verstehen, die Ähnliches wie ich erlebt haben, die meine Traurigkeit teilen können, die mich nicht verurteilen, die mir zuhören, mich unterstützen, mit mir Lösungen suchen, sich ganz ähnliche Fragen stellen wie ich.

 

 

 

Das alles ist LEA.

 

Was wir tun können

Wir möchten uns gegenseitig unterstützen, einander zuhören, erzählen, gemeinsam Fragen stellen, nach Lösungen suchen, unseren Kummer und unsere Freude teilen, füreinander da sein.

 

Für viele von uns war und ist allein die Tatsache, mit jemandem über unsere Erfahrungen sprechen zu können, der/die Ähnliches erlebt hat, eine große Hilfe. Für manche ist die Erleichterung groß, wenn sich - oft nach jahrelangem (Ver-)Schweigen -  die Gelegenheit ergibt, über die eigene Geschichte zu sprechen. 

 

Nicht alleine zu sein, tut gut. 

 

Trotz der Unterschiedlichkeit unserer Geschichten gibt es erstaunlich viele Gemeinsamkeiten, die uns verbinden.

 

Selbstverständlich legen wir großen Wert auf so viel Anonymität, wie die/der einzelne wünscht und haben die Übereinkunft, dass in der Gruppe besprochene Dinge in der Gruppe bleiben und nicht nach außen getragen werden.

 

Da wir alle selbst Betroffene sind, können wir keine professionelle Beratung und Hilfe anbieten. 

 

LEA ist zunächst eine Gruppe von Herkunftsmüttern oder Herkunftsvätern, die sich gegenseitig unterstützen möchten.

 

Sie versteht sich unabhängigig von politischen, behördlichen, religiösen und weltanschau-lichen Bezügen. Im Mittelpunkt stehen unsere Geschichten, unsere Erlebnisse, unsere Gefühle.

 

Die Beschäftigung mit unseren Biographien bringt es gleichwohl mit sich, dass wir uns immer wieder mit den Konzepten befassen, in deren Kontext unsere Geschichten stattgefunden haben und stattfinden.

 

Gab es bis in die Achzigerjahre des letzten Jahrhunderts in Deutschland fast ausschließlich Inkognito-Adoptionen, haben sich heute viele Formen der offenen und halboffenen Adoption etabliert. 

 

 

So ist LEA auch ein Ort, wo der unterschiedliche Umgang mit Adoption im Wandel der Zeit sichtbar wird. 

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© Cordula Enzinger